Sie & i, wie die Reise begann…
Wir träumten schon seit Jahren davon mit einem Wohnmobil durch die Landen zu reisen. Einmal um den italienischen Stiefel rum, da wo es uns gefällt bleiben, bis es nicht mehr gefällt und dann weiterziehen. Europa anschauen, es gibt so viele Städte, Länder, Gegenden, die wir anschauen möchten. Die Kinder sind erwachsen und selbständig, und die Eltern noch fit. Also müssten wir erstmal unser Haus verkaufen, weil anders ließe sich der Traum nicht realisieren. Es ist natürlich keine einfache Entscheidung, alles hinter sich zu lassen, zu wissen, dass die Jungs, Eltern und Freunde (zumindest im Winter) weit entfernt sind. Es war / ist trotz allem nicht leicht. Aber wer nicht wagt, der nicht gewinnt, und wenn nicht jetzt wann dann? So sind die Sinnsprüche, aber sie sind wahr. 👍
Zuerst mal leider ein für uns nicht so schönes Kapitel. Ein befreundetes Ehepaar hat sich für unser Einfamilienhäuschen interessiert, sehr interessiert. Nachdem sie dies bekundet hatten, ging es um den Preis. Was wir uns vorstellten, war ihnen zu hoch. Und wir hörten nichts mehr von Ihnen. Alles klar dachten wir, dann wird das eh nix und horchten uns so anderweitig um. Meist passte rund ums/am Haus etwas nicht, Grundstück zu groß, zu klein, Wohnfläche zu groß, zu klein, nicht weit genug außerhalb, nicht direkt in der Stadt. Oder es klafften die finanziellen Möglichkeiten und unsere Vorstellung zu weit auseinander.
Ein ¾ Jahr (!) später kam der Ehegatte auf mich zu und machte mir wiederrum einen Vorschlag. Nach zähem Ringen und mehreren Hausbesuchen (wobei, da sie ja unsere Freunde waren, die das Haus eigentlich seit 12 Jahren gut kannten) einigten wir uns auf einen Betrag. Der Bekannte bestand auf einen Handschlag, „damit das fest ist“, wie er meinte. (Dies ist in Bayern oft üblich, da es dann als bindender Vertrag gilt, außer bei Immobilienverträgen, was wir aber wussten.) Aber da es unsere Freunde waren, glaubten wir ihnen. Also beauftragten wir einen Notar für den Vorvertrag. Hierauf kamen wir in unserem Haus nochmals zusammen, um ihn gemeinsam zu unterschreiben. Da wollte der Herr nochmals nachverhandeln, was wir aufgrund des Handschlags und der bereits vereinbarten Summe ablehnten. Unser Freund wurde daraufhin sehr still, währenddessen seine Frau die Küche und das Schlafzimmer schon ausmaß für ihre Möbel. Nach etlichen Verzögerungen (wiederum ca. 3 Wochen) sprach ich unsere Bekannte nochmals an, ob der Hauskauf schon sicher sei, weil ich meinen Job kündigen musste, damit wir den Übergabetermin einhalten konnten. „Natürlich ist das sicher, ganz sicher! Es muss nur nochmal der Steuerberater über den Vertrag schauen, dann machen wir gleich den Notartermin zum Unterschreiben." Aufgrund dieser Zusage kündigte ich meine Arbeitsstelle.
Wir fingen an die Routen zu planen, wir mussten ja noch ein passendes Wohnmobil finden. Denn die Größenordnung welche wir zum drin Wohnen benötigen, gibt es nicht an jeder Ecke. Wir suchten nach geeigneten Campingplätze in Spanien, die für uns in Frage kommen würden und so weiter…
2 Wochen später (angeblich kam es hier wiederum zu Verzögerungen durch den Steuerberater) sollten wir endlich den unterschriebenen Vorvertrag zum Notar schicken, damit wir alles fest machen können. Gesagt, getan…
Zwei Tage später kam von unserem Freund dieser Anruf: (Gedächtnisprotokoll) „Hallo Christian, ich muss leider absagen, das Haus ist doch nichts für mich. Nichts für ungut. (Anm.: bayr. Redensart für: ist ja nicht böse gemeint)“🤮
Die Antwort von meinem Mann erspar ich euch jetzt. Wir haben diesen Leuten damit die Freundschaft gekündigt und wollen mit denen auch in Zukunft nichts mehr zu tun haben. Was für eine Scheiße!!! Ich hatte gekündigt, was die Herrschaften auch wussten! Nach mittlerweile einem Jahr hinhalten, in dieser Zeit hätte ein Makler garantiert unser Haus verkaufen können.
Mein Glück war dass Marcel von der Emotion E-Bike Welt Inntal ein supertoller Chef ist und meine Kündigung zerrissen hat. Somit war diese Kuh zumindest vom Eis und das Einkommen wieder gesichert. 🥰
Aber was nun? Alles beim Teufel, aus die Maus. Die Sterne standen mittlerweile äußerst schlecht für einen Hausverkauf, die Zinsen fingen gerade wieder an zu steigen. Unsere Reiseträume wurden mit einem Schlag vernichtet. Nach einer harten (bierreichen – der-Getränkemarkt-hat-sich-gefreut-)Woche haben wir einen Entschluss gefasst. Einen Versuch machen wir noch. Ich stell auf Ebay-Kleinanzeigen das Haus für 4 Wochen ein. Wenn es dann nicht verkauft ist, lassen wir es ganz sein. Sonntag eingestellt, Montag warten, Dienstag warten… das wird eh nichts, nur blöde Anfragen oder gar nichts. Doch dann am Mittwoch meldeten sich die R.s und kauften innerhalb eines Monats (inkl. Notartermin!) unser Haus. Ein wahrer Glücksfall, haustechnisch und persönlich. Ich möchte sie nicht mehr missen.
Dann fuhren wir zu einem der größten Wohnmobil- und Caravan-Händler in Bayern. Leider war das ausgewählte Mobil zu klein, da sich unser Wuffi zwar hineinbewegen, darin aber nicht mal mehr umdrehen konnte. (Er ist doch größer als gedacht.) Zufällig hatte der Händler die Woche davor ein passendes Gefährt hereinbekommen. Etwas größer und gebraucht. Einen Niesmann & Bischoff Arto 85, 5,5 to, 5 Jahre alt mit 65000 Kilometern, aber noch top in Ordnung. Da wir nun leider gebrannte Kinder waren, trauten wir uns nicht gleich zu unterschreiben. Wir reservierten es eine bestimmte Zeit und hofften das es danach nicht verkauft wurde und warteten auf den Notartermin. Erst als alles in trockenen Tüchern war, fuhren wir den Kaufvertrag fürs Wohnmobil unterschreiben. Und dann warten…
Langweilig wurde uns nicht, wir mussten ja das komplette Haus für die Übergabe ausräumen. Nach zwei Sperrmüllabholungen und 1,3 Tonnen sonstiger Sperr- / Müllentsorgung, vielem Verschenken und ein paar Sachen verkaufen war das Haus leer. Das war nochmals eine ziemlich Herausforderung, aber wir haben es geschafft.
Aber die Auslieferung verzögerte sich… Gottseidank stellten uns meine Eltern den Wohnwagen in Taching am See zur Verfügung. Nochmals einen riesigen Dank an die Beiden, hab euch lieb. 😍❤️
So konnten wir uns schon vorab an das dauerhafte Campen gewöhnen und hatten eine vorübergehende Bleibe. Wir wussten ja worauf wir uns einließen, da wir ja schon vorher einen Wohnwagen besessen hatten. Dieser war aber nur immer für den Urlaub gedacht und war auch schon vor Jahren wieder hergegeben worden (weil wir damals schon auf ein Wohnmobil spekulierten).
Die Übergabe vom Wohnmobil war erfolgreich, etwas kurz mit 1 ½ Stunden, aber nun hatten wir endlich unser neues Zuhause. Doch die Heimfahrt…
Da der beste Ehemann von allen die Baustelle auf der A94 umfahren wollte, fuhren wir durchs Münchner Hinterland. Dank falscher Beschilderung (die für uns zu spät korrigiert wurde, weil wir dann nicht mehr umswitchen konnten) ergab sich aus den normalerweise 1 ¾ Stunden eine 3 stündige Heimfahrt. Bei der wir im Übrigen wieder vor besagter Baustelle landeten und dann doch hindurch fahren mussten.
Zuhause angekommen, wurde das Wohnmobil gleich von meinen Eltern begutachtet und für gut und sehr groß befunden. Unser Gallo stapfte hinein, ließ sich auf seiner Decke unter dem Tisch nieder und bewegte sich nicht mehr. So als sei er angekommen.
Wie es nun mit uns weiter geht könnt ihr in unseren Reiseberichten verfolgen. Wenn ihr uns etwas mitteilen möchtet geht das im Gästebuch oder an uns direkt im Kontaktformular. Wenn wir mal gute Videos zusammengestellt habe werde ich auch einen YouTube-Kanal eröffnen, natürlich auch unter „Sie & i“. Ihr seht schon Hauptsächlich werde ich (sie) schreiben und Videos machen, die meisten Bilder sind vom Christian (i) und er gibt auch immer und überall seinen Senf dazu, bzw. wir machen diese Sachen natürlich sowieso immer gemeinsam. Wie auch alles andere seit 32 Jahren.
Schön dass ihr auf unserer Seite vorbeischaut, immer wieder gerne
Sandra und Christian
Viel Spaß beim Reinschauen. Unser YouTube-Kanal heißt logischerweise genauso wie diese Internetseite. Wenn ihr dort ein „👍“ oder sogar ein Abo hinterlässt sind wir euch dankbar, sobald Videos drin sind natürlich😆. (Ist noch in Bearbeitung!)